Vertreter des Kommunalen Integrationszentrums können Kritik am Integrationskonzept nicht entkräften

Pressemitteilung vom 19.9.2017

Der Duisburger Flüchtlingsrat hat am 14. September 2017 mit Vertreter des Kommunalen Integrationszentrums über das Integrationskonzept diskutiert. Einigkeit herrschte nur an einer Stelle: man ist sich uneinig.

Gegenteilige Positionen bestehen bei der Zusammenarbeit von Verwaltung und ehrenamtlichen Helfern. Aus Sicht des Flüchtlingsrates ist freiwilliges Engagement eine unverzichtbare Säule bei der Integration von Geflüchteten. Aber nicht nur da: Die Verwaltung wird entlastet und Vorgänge beschleunigt. Beispiel Schulplatzzuweisung. Während ehrenamtliche Helfer und Ausländerbehörde über einen Wohnortwechsel von Geflüchteten informiert sind, verschickt die Schulbehörde den Zulassungsbescheid an eine alte Adresse. Bis der Fehler aufgeklärt ist, verstreicht unnötig Zeit. Solange technische Lösungen in Duisburg Informationsdefizite einzelner Behörden nicht beheben, können Ehrenamtliche mithelfen, Informationen an die richtigen Stellen weiterzuleiten.

Ein zweiter Punkt betrifft die Themen Transparenz und unklare Zuständigkeiten. Durch die Vernetzung der ehrenamtlichen Helfer untereinander ist klar: Viele Probleme sind keine Einzel-, sondern Normalfälle. Transparente Verfahrensabläufe mit erkennbaren Zuständigkeiten erleichtern die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und decken Muster auf.

Mit der Einwendung in den Rat der Stadt wies der Flüchtlingsrat auf Baustellen im Integrationskonzept hin. „Wir hoffen, dass die Stadt zu allen unseren Kritikpunkten Stellung bezieht und im nächsten Schritt zusammen mit ehrenamtlichen Helfern, Vereinen, Initiativen und Trägern Lösungen erarbeitet“, sagt Britta Söntgerath, Sprecherin des Duisburger Flüchtlingsrates.

Der Duisburger Flüchtlingsrat wird das Integrationskonzept weiterhin konstruktiv begleiten und Schwachstellen kritisieren. Die Tür für Gespräche steht der Stadt Duisburg weiterhin jederzeit offen.